1. Entry
Delusional
„Ich habe bereits andere Methoden versucht. Daher... Habe ich mir gedacht dass ich auch meinen Spaß haben sollte. Wir wissen noch viel zu wenig über sie, weshalb ich kein Risiko eingehen möchte und versuche so viel wie möglich aus ihr herauszubekommen wie ich kann.“ Bei den Worten des Schwarzhaarigen, packte er die Frau an der Brust, die er mit Genuss knetete und seine Lippen über ihre Haut strich.
Tage vergingen nach dem Vorfall und auch die Rate der Toten nahm wesentlich mehr ab. Dass die Opfer sich überwiegend dabei um Männer handelten, blieb jedoch im Dunkeln. Mit einem lauten klirren zerbrach die weiße Vase worauf der Mann mit einem entsetzten Gesichtsausdruck die Person gegenüber ihm ansah. Die Augen hatten sich zu Schlitzen verengten und funkelten diesen verächtlich an. Trotz ihrer relativen kleinen Größe besaß sie ein anmutiges Erscheinungsbild. Mit ihrem hellen Haaren und den hübschen dennoch kindlichen Antlitz, verlieh dieser einen leicht Puppen artigen Eindruck dessen Bild ihr heller Teint zusätzlich umrundete. Sie warf diesen ein süßes Lächeln zu und leckte sich über die Oberlippe als dessen Augen sich weiteten und seine Haut langsam verschrumpelte während die Haare sich weiß färbten. Die Hände die ihren nackten Hintern davor gehalten hatten, verloren an Halt worauf er versuchte verdatterte Worte zusammen zu fügen. Doch selbst für den Satz fehlte ihm die Kraft, weshalb dieser nur Laute von sich gab. „Alt werden ist nicht für Feiglinge.“, lallte das Mädchen, dass sich zu ihm beugte und ihm einen einen Abschiedskuss auf der Stirn drückte bevor sie sich daran machte sich wieder an zu ziehen und weiter los zu ziehen. Mit einer abwertenden Handbewegung stieß sie den alten Mann gegen die Stirn schließlich zu Boden, der dumpf auf dem Boden aufprallte. Dass er sich nur um einen Menschen handelte, hätte sie nicht gedacht, da dieser ihr wirklich weiß machen wollte, dass er sich um einen Ghoul handelte. Anders als andere ihrer Rasse waren ihre Sinne nicht so stark ausgeprägt weshalb sie aus dem Grunde die Gerüche zwischen ihnen nicht wirklich groß unterscheiden konnte. Natürlich handelte sich dies um ein großen Makel in ihrer Blutlinie aber freiwillig sich selber dies einzugestehen, fiel ihr auch schwer. Zumal würde sie jede Person köpfen, die es auch nur wagte ein Wort von ihrem Geheimnis auszusprechen. Mit dem innerlichen Konflikt huschte sie aus dem Fenster und machte elegante Sätze um auf das Dach des Gebäudes zu gelangen. Dunkle Wolken hingen bedrohlich über die Stadt, es würde sicherlich nicht mehr lange dauern bis es anfangen würde wie aus Eimern zu schütten. Zumindest so die Wettervorhersage, die auch 90% Regen angesagt hatte nach ihren Erinnerungen. Ein kühle Windstoff fegte an ihr vorbei, worauf diese sich ihr Haar mit einem leisen Fluchen zurecht machte. Sie wollte sich gerade auf dem Weg machen als sie ein Nachricht erhielt über ihr Handy. Stumm warf diese einen flüchtigen Blick auf dem Bildschirm:
N: Es ist wieder ein Fonest verschwunden im 24. Bezirk.
Genervt verzog die Weißhaarige ihre Miene, dessen hübsches Gesicht etwas sehr eigenes besaß, dass eher belustigend erschien als wenn man diese ernst nehmen konnte.
H: Das heißt?
N: Hast du zumindest einen Ghoul auswendig machen können?
H: Meinst du wirklich dass es Ghouls gibt?
N: Die sollen sich vom Geruch her von Menschen unterscheiden. Kann ich davon ausgehen, dass du bei der Suche keinen Erfolg hattest?
H: Natürlich, ich habe bereits 3 Ghouls aufgespürt und mich an denen satt gegessen.
N: Ehrlich?
H: Bitte? Für wen hältst du mich?!
N: Wenn du es sagst? Desto besser, mir wurde gesagt dass wir uns im 24. Bezirk treffen sollen, Es sind zu viele verschwunden, dass wir uns zerstreut aufhalten können.
H: Du bist schon da?!
N: Daher die Info.
H: Mir wurde nichts gesagt...
N: Was wohl daran liegt, weil man davon ausging dass du noch länger da beschäftigt bist.
H: Wie dem auch sei, ich mach mich jetzt auf dem Weg. Wir treffen uns später.
Ein Grinsen breitete sich über die die Lippen der Brünett haarigen, als sie einen Blick auf ihrem Handy warf. Eine feine Statur zierte diese mit ihrer schmalen Figur die langsam ab der Hüfte in die Breite ging. Eine durchaus schöne Frau, die schnell Aufmerksamkeit auf sich zog. In den blauen Augen spiegelte sich Belustigung wieder beim dem Durchlesen der Nachrichten. Hannah war definitiv eine stolze Fonest. Doch sie kannte die Weißhaarige bereits zu gut um selbst über das Schreiben erkennen zu können, wann diese verunsichert war. Natürlich würde sie sich ein klareres Bild machen, sobald sie sich treffen sollten. Anders als Hannah, empfand sie es als amüsant sobald ihr ein anderer Bezirk zugeteilt wurde. Als einen Gewohnheitsmenschen konnte man die Frau mit dem wohlgeformten Körper wohl kaum bezeichnen. Neugier war der Grund, weshalb sie sich auf diesen Auftrag eingelassen hatte. Trotz der Gefahr dass einige ihrer Vorgänger von der Fläche verschwanden und ihr das gleiche widerfahren könnte, reizte es sie umso mehr. Die blauen Augen wanderten durch die schwarzen Wände, die von kunstvollen Masken geziert wurde. Sie nahm eines in die Hand und betrachtete diese für lange Zeit mit Interesse wobei sie mit dem Zeigefinger über die feinen Nähten fuhr. Von ihrem Äußeren könnte man meinen, dass diese absolut nicht an einem solchen Ort was zu suchen hatte. Weshalb sie bereits gewissenhaft auf der Straße Blicke zugeworfen bekam, die keinesfalls ausfallend waren eher... Vom Gegenteil zeugten: Gier. Die Lust nach etwas, was sie in den Bann zog. Ihre Augen wanderten schließlich zu dem Mann, der sich um den Besitzer des Ladens handelte. Dieser saß auf einem Hocker und widmete seine Aufmerksamkeit der Leinwand, wo er gerade eine Maske skizzierte. Leichtfüßig bewegte sich auf ihn zu und schaute diesem über die Schulter. Erst nach ein paar Minuten schien er die Braunhaarige bemerkt zu haben, die ihm süffisant angrinste. Der Schwarzhaarige nahm seine Hörer ab und widmete sich dem Besucher. Selbst verwundert darüber dass er diese nicht wahrnahm. Zumindest... Konnte sie dies von seinem Gesicht lesen. „Ich wollte Sie bei Ihrer Arbeit nicht stören. Aber ich konnte auch nicht widerstehen zuzuschauen.“, erläuterte diese in einem recht regelmäßigen Ton, der inzwischen einfach ein Teil von ihr geworden war. „Ziemlich frech von ihnen, mir über die Schulter zu schauen.
Ich hatte schon die Befürchtung dass Sie hinter meinem Geschäftsgeheimnis her sind.“, kicherte er wobei er sich zu der Braunhaarigen wandte, die sich mit einer Hand an der Hüfte stemmte. „Ach?“
„Und wie kann ich Ihnen helfen?“
„An sich mit nichts Bestimmten. Ich bin hier neu eingezogen und wollte mich in der Nachbarschaft nur erkundigen.“ Das der Schwarzhaarige sie musterte, war ihr nicht entfallen. Mit einem provokanten Lächeln beugte sie sich zu dem Schwarzhaarigen runter, so dass dieser in ihr Dekoltee schauen konnte. „Vielleicht werde ich hier öfters vorbei kommen.“
Interessiert hob der Kerl eine Braue, worauf er dann grinste und summte: „Soll das eine Anspielung sein?“ Sie schob ihm was in die Hand und flüsterte ihm etwas zu, worauf dieser still hielt auch als diese sich schließlich von ihm wandte. Zurück blieb der Duft ihres Aromas und der Zettel, auf den der Schwarzhaarige einen Blick warf. „Nora also...“, stellte dieser fest.
Beim Entfernen vom Laden leckte sich die Braunhaarige namens Nora über die Lippen. Auch wenn es nur einen geringfügigen Unterschied im Geruch gab, wusste sie dass dieser sich nicht um einen Menschen handeln konnte. Nur war sie zu faul um dies alleine durchzuführen, weshalb sie auf Hannah kam, um sich den Mann näher anzusehen. Das sie dabei an jemanden vorbei ging, der bereits Verdacht über ihre Existenz schöpfte bemerkte Nora nicht. Ein junger Mann mit dunkelblauen Haaren blieb schließlich stehen um dieser hinterher zu schauen. Eine Person, die diesen Ort mit allem abgeschlossen hatte und doch wieder zurückgekehrt war, um die Sache genauer auf den Grund zu gehen. „Wie lästig.“, schnalzte dieser mit der Zunge.
Posted on 04 Sep 2015 by Ilaine